Die Referenten Norbert Hartl, Dr. Hülsmann, Diskussionsleiter Norbert Hauner, Gabriele Fischer, Birgit Beck
Im vollbesetzten "Walhalla-Saal" im Götzfried fand am 23.1. die Podiumsdiskussion "Altsein im Stadtnorden" statt.
Kommunalpolitik
Im vollbesetzten "Walhalla-Saal" im Götzfried fand am 23.1. die Podiumsdiskussion "Altsein im Stadtnorden" statt.
„Obwohl wir mitten im Kommunalwahlkampf sind, leisten wir uns heute Abend den Luxus, keine Wahlkampfveranstaltung zu machen, sondern uns in Ruhe sachlich mit einem Thema zu beschäftigen, das uns besonders interessiert“, so eröffnete Dr. Klaus Rappert, Vorsitzender der SPD Konradsiedlung/Wutzlhofen, in der vergangenen Woche die Podiumsdiskussion „Altsein im Stadtnorden“, zu der der SPD-Ortsverein eingeladen hatte. 50 interessierte Bürger waren in den vollbesetzten Walhalla-Saal im „Götzfried“ gekommen, um von den eingeladenen Spezialisten etwas über deren Sicht zur Situation der Senioren zu hören und sich selbst mit kritischen oder auch lobenden Beiträgen zu beteiligen. Als Podiumsteilnehmer hatten sich Birgit Beck von der evangelischen Gemeinde St. Lukas, Gabriele Fischer von der Ambulanten Krankenpflege St. Konrad – Schwabelweis, Allgemeinarzt Dr. Stephan Hülsmann, Josef Mös vom Seniorenbeirat und Bezirkstagsvizepräsident Norbert Hartl eingefunden. Unter der einfühlsamen, aber auch konsequenten Diskussionsleitung von Stadtrat Norbert Hauner wurden verschiedene Probleme des älter werdenden Stadtnordens deutlich. Angesprochen wurde, zunächst von Dr. Hülsmann, die zunehmende Vereinsamung älterer Menschen, die oft mit einfachen Dingen wie fehlenden Aufzügen in mehrstöckigen Häusern, schlechten Busverbindungen oder Zugangsbarrieren (Stufen und starke Steigungen) zusammenhängt.
Hier zeigte sich auch ein Zusammenhang zur Integration der zahlreichen älteren Aussiedler, die nach Angaben von Birgit Beck immerhin 15% der evangelischen Gemeindeangehörigen ausmachen. Deutlich wurde auch, dass durchaus Angebote für Hilfe, Pflege und Betreuung vorhanden sind, die jedoch stärkere vernetzt werden müssten; so wies Gabriele Fischer auf das Projekt „Helfende Hände“ hin, für das auch noch ehrenamtliche Helfer gesucht werden. Josef Mös stellte kurz Aufgaben und Tätigkeit des städtischen Seniorenbeirats dar und wies darauf hin, dass zu den älteren Mitbürgern sowohl junggebliebene Alte, wie auch hochbetagte Alte gehören. Norbert Hartl beschäftigte sich als Vertreter des Bezirks, der besondere Aufgaben im Bereich der Pflege hat, mit der ambulanten und stationären Pflege. Er betonte dabei, dass es allgemeines Ziel sei, den Menschen möglichst lange einen Heimaufenthalt zu ersparen; beide Bereiche der Pflege sollten auch künftig nicht allein in privater Hand liegen.
In der Diskussionsrunde wurden die bereits angesprochenen Themen vertieft, aber auch weitere Probleme angesprochen, wie lückenhafte Busverbindungen und fehlende Einkaufsmöglichkeiten im Bereich Wutzlhofen und Sandgasse. Nur noch kurz konnte im vorgesehenen das Thema Altersarmut angesprochen werden.
Am Ende bedankte sich Rappert bei allen Teilnehmern und zog das Resümee, es gebe bereits gute Ansätze bei der Seniorenarbeit, es habe sich aber auch viel Handlungs- und Koordinationsbedarf gezeigt. Man müsse sich in Politik und Gesellschaft künftig noch mehr um die Belange der älteren Bürgerinnen und Bürger kümmern und dieses Thema auch nach der Kommunalwahl weiter verfolgen.
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